Erster Weltcupsieg für Paul Eckert - Samerberger DSV-Skicrosser überzeugt im kanadischen Nakiska

Paul Eckert, (c) Gepa-Pictures.com
Was für ein mitreißender Jubelschrei im Ziel. Anspannung aus vielen Jahren hartem Leistungssport mit zahlreichen Auf und Abs, die sich endlich auflösen darf. Ein Traum, der endlich wahr wird. Und ein extrovertierter Jubel für jemanden, der sonst eher ziemlich introvertiert agiert. Paul Eckert vom WSV Samerberg hat im Finalheat am Samstagabend europäischer Zeit beim Weltcuprennen im kanadischen Nakiska die Konkurrenz überlegen hinter sich gelassen und stand erstmals in seiner Karriere ganz oben auf dem Podest. Ein zweiter großartiger Erfolg an einem denkwürdigen Tag für den alpinen Skisport im Deutschen Skiverband, an dem am Vormittag bereits Thomas Dreßen ebenfalls seinen ersten Weltcupsieg sensationell auf der legendären Streif in Kitzbühel einfuhr.

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Die Olympianorm hatte Eckert (27) vor dem Abflug nach Nakiska mit drei Top-15-Resultaten in dieser Saison bereits in der Tasche und sein wichtigstes Saisonziel damit erreicht. Er fuhr beständig in der erweiterten Weltspitze mit, aber so richtig nach vorne ging es in dieser Saison bisher nicht. Mehr als das Viertelfinale mit zweimal Rang 10 war nicht drin. Dass sich Paul Eckert aber auf der Strecke in Nakiska von Anfang wohl fühlte, zeigte sich bereits mit der drittbesten Zeit in der Qualifikation. Auch in den einzelnen Heats fuhr der Samerberger sehr überzeugend, konnte sowohl im Viertel- wie im Halbfinale als Schnellster die Ziellinie überqueren und stand erstmals in dieser Saison im großen Finale der besten Vier. „Als ich dann am Start stand, habe ich mir gesagt, das ist mein Tag heute. Diese Chance habe ich nicht oft, also nutze sie“, so Paul Eckert. Das hat er dann auch gemacht und sich gleich mit einem sehr guten Start an die Spitze des Feldes gesetzt. Während die drei anderen Finalisten sich hart duellierten und zum Teil miteinander kollidierten, fuhr Paul Eckert völlig ungefährdet und mit großem Vorsprung seinem Sieg vor dem Österreicher Christoph Wahrstötter, dem Schweizer Marc Bischofberger und dem Kanadier Kevin Drury entgegen.

Paul Eckert, Erster in Nakiska, (c) Gepa-Pictures.com
„Ich bin zwar schon auch sehr müde jetzt, aber ich habe mir diesen Sieg so sehr gewünscht und ich freue mich riesig. Ich möchte mich aber auch bei meinem ganzen DSV-Team hier bedanken, die diesen Sieg möglich gemacht haben“, sagte ein extrem glücklicher Paul Eckert im Ziel. Ein Sieg, der dem durch Verletzungen stark gebeutelten DSV Skicross-Team, das im schwedischen Idre letzte Woche mit dem Kreuzbandriss von Top-Athletin Heidi Zacher (SC Lenggries) eine der großen Medaillenhoffnung schlechthin verlor, gerade jetzt mehr als gut tut.

Mit diesem Sieg von Paul Eckert darf sich der DSV durchaus wieder Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis bei den olympischen Winterspielen in PyeongChang machen. Die Strecke liegt dem Aushängeschild des SV Inngau. Dort hat er bei der olympischen Generalprobe beim Weltcup im Februar 2016 Rang zwei belegt. Zu gerne würde sicherlich jeder noch einmal am 21. Februar aus dem fernen Korea einen urbayerischen Jubelschrei hören. Petra Rapp

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