„Ich bin ganz guter Dinge“ - Samerberger DSV-Skicrosser Paul Eckert startet zuversichtlich in die Olympiasaison

Am Donnerstag, 7. Dezember, beginnt in Val Thorens (FRA) mit der „Audi Fis Ski Cross World Cup Cross Alps Tour“ die Saison der Skicrosser. In vier verschiedenen Destinationen werden dabei über 15 Tage sechs Weltcup-Rennen ausgetragen. In Val Thorens finden bis Sonntag zwei Rennen statt. Anschließend macht der Skicross-Tross Halt in Arosa Lenzerheide (SUI), wo am 12. Dezember wie im letzten Winter ein Sprint-Nachtrennen stattfinden wird. Danach zieht die Tour weiter nach Silvretta-Montafon (AUT), bevor zum Abschluss noch vor Weihnachten zwei Rennen in Innichen/San Candido (ITA) warten.

Volles Programm und deshalb nicht verwunderlich, dass Paul Eckert nur schwer zu erreichen ist. Der 27jährige vom WSV Samerberg geht körperlich fit und hoch motiviert in diese Saison, wo im Februar die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang als Höhepunkt warten. Die Qualifikationsnorm dafür zu schaffen (Platzierungen einmal unter den besten Acht oder zweimal unter den besten 16 im Weltcup), ist sein großes Ziel. „Ich bin ganz guter Dinge, dass ich das packe. Ich bin diesen Sommer ohne größere Probleme durchgekommen und hoffe sehr, dass es so weitergeht. Wegen Südkorea mache ich mir aber im Moment noch keinen Stress. Der Qualifikationszeitraum ist offen und der Fokus liegt vorerst ganz auf der Tour bis Weihnachten. Die ist stressig genug, dann schauen wir weiter“, sagt Eckert.


Ein Mann der leisen Töne

„Gut durchgekommen“, heißt bei Eckert, der nie viele Worte um sich und seine durchaus hohen sportlichen Leistungen macht, schon Einiges. Zu oft hat der Samerberger sich schon mit Verletzungen geplagt und auch schwere Stürze wegstecken müssen in seiner bisherigen Karriere, in der er bereits bei 77 Weltcuprennen dabei war, dort dreimal auf dem Podium stand, zudem dreimal bei einer Weltmeisterschaft an den Start ging und bei der WM 2015 am Kreischberg hervorragender Vierter wurde.

Skicross ist ein extrem spannender, sportlich sehr komplexer wie anspruchsvoller Sport, aber körperlich auch sehr fordernd und der Kampf zu viert Mann gegen Mann nicht ungefährlich. Der Rücken plagt Paul Eckert schon seit Jahren, weshalb er im Juni und Juli neben dem normalen Training sehr viel Zeit in Rehamaßnahmen investiert und auch mit dem Skitraining vorsichtig in der Skihalle in Neuss mit leichtem Starttraining begonnen hat. Seit August ist er jetzt schmerzfrei, trainierte mit dem DSV-Team im Herbst viel in der Schweiz, dann im Oktober in Stelvio auf eigenem Skicross-Kurs, bevor er Ende Oktober noch einmal eine Woche mit dem Team Sonne, Kraft und Kondition in Zypern tankte. Die heiße Saison-Vorbereitungsphase folgte dann im November im Schnee im Pitztal und auf der Reiteralm, wo im Sommer extra ein Skicrosspark angelegt wurde, der mit Kunstschnee präpariert werden kann. 


Blick nach vorne
Paul Eckert, neben Daniel Bohnacker (SC Gerhausen) der Routinier im Herren-Team der DSV Skicrosser, will diese Saison noch einmal zeigen, dass er ganz vorne in der Weltspitze mitfahren kann, wenn sein Körper mitspielt. Die letzte Saison mit vielen Problemen und zwei achten Plätzen als beste Resultate hat er abgehackt. „Mein Saisonziel liegt ganz klar auf Korea. Sicher ist das nur ein Tag in vier Jahren, an dem dann alles passen muss. Aber ich denke, jeder Sportler will bei den Olympischen Spielen dabei sein. Mir taugt auch der Kurs in Südkorea. Da bin ich vor zwei Jahren beim Weltcup Zweiter geworden.“ In Sotchi vor vier Jahren durfte Paul Eckert bei den Olympischen Spielen nach langem Hin und Her am Ende doch nicht starten, obwohl er die Norm geschafft hatte. Hoffentlich klappt es diesmal für den sympathischen Samerberger. Petra Rapp