Top-Leistung in Sapporo - Kombinierer Jakob Lange wird ausgezeichneter Vierter beim Weltcup in Japan

Jakob Lange, Foto Romina Eggert
Toller Erfolg für den Inngauer Jakob Lange (Jahrgang 1995): Der Flintsbacher, der für den ASV Kiefersfelden startet und bereits in der Vorwoche im südkoreanischen PeyongChang mit den Plätzen 18. und 13. im Weltcup aufhorchen ließ, erzielte mit Rang vier in Sapporo/Japan sein bisher bestes Weltcupergebnis.

Zwar fehlten in Sapporo einige der Top-Athleten, die die Zeit vor der in Kürze beginnenden Nordischen Ski-WM im finnischen Lahti (22.2-5.3.2017) noch zur Regeneration nutzten, dennoch war das Feld mit 44 Startern aus elf Nationen stark besetzt. Österreich und Norwegen hielten dort zudem ihre letzten WM-Ausscheidungsrennen ab, was zusätzliche Spannung verhieß. Die Weltcupbewerbe wurden auf den Olympiaanlagen von Sapporo und der dortigen Schanze mit einem K-Punkt von 130 m ausgetragen. Der extrem laufstarke Kombinierer kam in Japan vom ersten Sprung an gut mit den Wettkampfanlagen zurecht. Und diesmal passte es auch im Wettkampf: Top-Speed in der Anlaufspur, etwas Aufwind und ein technisch sauberer und pünktlicher Absprung am Schanzentisch brachten Jakob Lange auf 128 Meter mit sicherer Telemark-Landung. Er erhielt dafür Noten zwischen 18,0 und 18,5 und platzierte sich auf dem sehr starken 14. Rang nach dem Sprungwettkampf. Für den Inngauer die bisher beste Ausganslage vor einem Weltcuplauf seit seinem Comeback nach seiner Knie-Operation.

Foto: Romina Eggert
Auf der sehr selektiven Laufstrecke mit zwei anspruchsvollen Anstiegen ging er mit folgender Taktik an den Start: schnell anlaufen, bis zu Kilometer 2,5 die direkt um ihn herum gestarteten Läufer überholen und darauf warten, dass der einige Sekunden hinter ihm gestartete, starke norwegische Olympiasieger Miko Kokslien, aufläuft. Eine erfolgreiche Taktik, wie sich zeigen sollte. Lange arbeitete sich bis zum Zusammenschluss mit Kokslien nach 2,5 km bereits auf den 10. Platz nach vorne, eine gemeinsame Aufholjagd begann.

Das Duo Lange/Kokslien hatte zu diesem Zeitpunkt noch 1:06 Minuten Rückstand auf das Podest. Sie arbeiteten sich gemeinsam nach vorne und verkürzten den Abstand bis Kilometer 5 bereits auf nur noch 20 Sekunden. Nun ging es in einer 10-Mann starken Gruppe und taktischen Spielchen weiter. Bis Kilometer 8,8 platzte ein Läufer nach dem anderen aus dieser Gruppe heraus. Auf dem letzten Kilometer kam es zu einer Rally mit nochmaliger Tempoverschärfung und einem Zweikampf zwischen dem Norweger und Lange, den Kokslien erst auf der Zielgeraden mit zwei Sekunden Vorsprung für sich entschied und so noch als Dritter hinter Sieger Björn Kircheisen (WSV Johanngeorgenstadt) und dem Japaner Akito Watabe auf das Weltcup-Podium stürmte. Jakob Lange war jedoch auch mit dem vierten Platz, den er mit drittbester Laufzeit im Gesamtklassement erkämpfte, und den dabei erzielten 50 Weltcuppunkten mehr als glücklich.

Beim zweiten Wettbewerb in Sapporo am Tag darauf musste Lange dann doch dem Vortag kräftemäßig Tribut zollen. Nach dem Springen diesmal nur auf Rang 32, konnte er dennoch auf Rang 22 vorlaufen. Mittlerweile ist Jakob Lange wieder zuhause im Inntal angekommen. Hier ist erst einmal Ruhe und Regeneration angesagt, um dann wieder nach der WM, wo Lange nicht dabei sein wird, mit neuem Schwung voraussichtlich zu den noch ausstehenden Weltcuprennen in Richtung Trondheim und Oslo zu starten. Petra Rapp