Skicrosser Paul Eckert: „Ein Sieg wäre wichtig“

Kurzer Zwischenstopp zuhause am Samerberg: Paul Eckert
Die Skicrosser starten am 8. Dezember in Val Thorens (FRA) in die diesjährige Weltcupsaison. Ein letzter Härtetest für viele Weltcupathleten fand am letzten Novemberwochenende am Pitztaler Gletscher bei den Österreichischen Skicross-Meisterschaften und beim ersten Europacup-Rennen der Saison statt. Der verlief für Paul Eckert vom WSV Samerberg etwas unglücklich. „In der Qualifikation war ich am Samstag Elfter und habe in der ersten Runde in meinem Heat geführt, bis mir der Ski aufgegangen ist. Beim Europacup am Sonntag war ich in der Qualifikation Vierter. In der ersten Runde am Start hatte ich dann einen schlechten Start, so dass am Ende nur Rang 26 drin war.“ Der Samerberger nimmt es gelassen. „Alles in allem war ich mit Skigefühl und Skitechnik zufrieden und der Speed passt auch.“ 

Vorbereitung ohne Probleme

Der WM-Vierte vom Kreischberg war aber nicht ganz zufrieden mit der letzten Saison, wo er zwar mit dem zweiten Platz beim Weltcuprennen in PyeongChang in Südkorea sein bisher bestes Weltcupresultat erzielen konnte, zwischendrin aber immer wieder schlechte Ergebnisse hatte, so dass am Ende nach dem vierten Gesamtplatz vom Vorjahr diesmal nur der sechzehnte Gesamtrang heraussprang. „Vor allem das letzte Rennen in Arosa hat mich sehr geärgert, da habe ich noch zwei Plätze im Gesamtweltcup verspielt. Ich habe viel nachgedacht, warum ich diese Formschwankungen hatte. Ich habe mich immer wieder durch Äußerlichkeiten wie organisatorische Dinge oder Wetterkapriolen aus dem Konzept bringen lassen. Da muss ich einfach versuchen, anders damit umzugehen“, sagt der 26jährige. Die Vorbereitung auf die Saison verlief für den Skicrosser, der neben seiner Anstellung bei der Bundespolizei in Bad Endorf jetzt auch noch Wirtschaftspsychologie in München studiert, ohne Verletzungen oder Wehwehchen. „Die letzten Jahre habe ich oft über den Punkt trainiert, so dass ich dann immer wieder Rückenprobleme hatte. Jetzt habe ich einfach schon vorher aufgehört und bin damit sehr gut gefahren.“ 


Routinier im DSV-Kader

Eckert 2015 in Südkorea, Foto: GEPA Pictures
Er ist fit und jetzt einer der Älteren im DSV Skicross-Kader der Herren. Andreas Schauer (SC Lenggries) und Simon Stickl (SC Bad Wiessee) haben ihre Karrieren beendet. Daniel Bohnacker (SC Gerhausen) hat sich vor kurzem verletzt und fällt länger aus. Bei Thomas Fischer (SC Ruhpolding) weiß man nicht, ob und wann er nach seinen Verletzungen zurückkommen wird. Auch die beiden Inngauer Felix Klapproth (WSV Samerberg, Kreuzbandriss) und Valentin Egger (SC Aibling), der überraschend seine Karriere beendet hat, fehlen. Mit dabei im Weltcupteam sind neben Paul Eckert und Florian Eigler (SC Pfronten) auch Tim Hronek (SV Unterwössen), der mit einem zweiten Platz beim Europacup im Pitztal aufhorchen ließ, sowie eventuell einige junge Talente wie C-Kader-Athlet Florian Wilmsmann (TSV Hartpenning), im Pitztal auf Rang Sieben.

Paul Eckert will sich in dieser Saison wieder vorne in der Weltspitze etablieren und vor allem bei den Weltmeisterschaften Anfang März in der Sierra Nevada dabei sein. „Ein Sieg oder eine Medaille wäre für unser Team - für mich persönlich natürlich auch - extrem wichtig. Im Moment fehlen uns einfach die großen Erfolge und damit auch eine stärkere Aufmerksamkeit in den Medien. Im Skicross ist bei jedem Rennen immer alles möglich. Deshalb ist es ja so ein spannender Sport. Aber deshalb ist es auch so schwer, sich konstant vorne zu platzieren“, so Eckert, der mindestens noch bis zu den Olympischen Winterspielen in PyeongChang 2018 aktiv dabei sein will. Mehr Aufmerksamkeit soll der Sport jetzt international auch durch die neue FIS Cross Alps Tour bekommen: sechs Skicross-Wettbewerbe an vier Orten (Val Thorens, Arosa, Montafon und Innichen) mit einer eigenen Tourwertung, die an die vier Weltcupveranstaltungen im Dezember gekoppelt sind. 

Volles Programm also für die Athleten bis Weihnachten. Und nicht mehr viel Zeit für Paul Eckert, vielleicht doch noch in diesem Jahr einen privaten Kopfsponsor zu finden. „Selbst als A-Kader-Athlet musst du als Skicrosser finanziell sehr viel privat investieren. Ohne eigenen Sponsor müsste man schon einen Weltcup gewinnen oder zwei zweite Plätze einfahren, um das kompensieren zu können.“ Aber vielleicht klappt es ja doch noch mit dem Sponsor oder dann mit seinem ersten Weltcupsieg in dieser Saison. Petra Rapp

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