Sepp Rottmoser siegt beim Vinschgau Cup in Streckenrekord

Er hat es einfach im Blut und läuft auch ohne viel Training immer noch ganz vorne mit. Sepp Rottmoser, Sprintweltmeister 2013 und Vizeweltmeister 2015, hat erstmals seit April 2015 wieder seine Ski für einen Wettkampf angeschnallt und Mitte Dezember beim Nachtrennen des 5. Dynafit Vinschgau-Cups im Skigebiet Schöneben gleich die Konkurrenz wieder hinter sich gelassen. „Zugegeben, ein bisschen hat mich meine Freundin angetrieben, mal wieder an einem Wettkampf teilzunehmen. Aber es hat dann doch wieder unheimlich Spaß gemacht“, sagt der Rosenheimer Skibergsteiger, der wie kein anderer bisher in Deutschland die anspruchsvolle Sportart vor allem in der Sprintdisziplin geprägt hat. 

Bei besten Pistenverhältnissen und schönem Vollmond galt es im Vinschgau, die beleuchtete Strecke von 3,7 Kilometer und 600 Höhenmeter zu bewältigen. 195 Teilnehmer waren am Start. Rottmoser sprintete nach dem Startschuss vorne weg und führte das Feld lange Zeit an. Vorjahressieger Oswald Weisenhorn aus Italien konnte rund 400 Meter vor dem Ziel aufschließen und die Spitze übernehmen. In einem starken Zielsprint holte sich Rottmoser die Führung zurück und siegte. Er unterbot dabei den alten Streckenrekord um ganze sechs Sekunden. „Ich ging eigentlich ohne irgendwelche Erwartungen an den Start und bin selbst sehr überrascht, dass es gleich wieder so gut lief und ich auch einige starke Teilnehmer wie Nationalkaderathlet Philipp Schädler hinter mir lassen konnte.“ 

Der sportliche Ehrgeiz ist noch da beim Rosenheimer, das Potential sowieso. Rottmoser hat jetzt seinen Meisterbrief im Garten- und Landschaftsbau in der Tasche, ist aber auch weiterhin noch stark mit dem Aufbau seiner beruflichen Karriere beschäftigt, weshalb der Leistungssport noch ein wenig hintenanstehen muss. „Die Vinschgau-Trophy war aber mit Sicherheit nicht mein letzter Wettkampf. Die Entscheidung, ob ich in dieser Saison diverse Weltcup-Bewerbe bestreiten werde, lasse ich aber noch offen,“ sagt der 26jährige, der sich nach einem harten Arbeitsjahr mit vielen Überstunden jetzt auf die Winterpause freut. Auf viele Stunden im Schnee und sicherlich sehr viele Höhenmeter. Petra Rapp