Jakob Lange mit starkem Weltcup-Einstand - Inngauer Kombinierer stürmt mit Top-Laufzeiten zu Weltcuppunkten

Jakob Lange, Foto RedBull, Hans Herbig
In den vergangenen zwei Wochen standen für die Nordischen Kombinierer die Weltcupauftaktveranstaltungen im finnischen Kusamo sowie im norwegischen Lillehammer auf dem Programm. Mit dabei im Team der DSV-Kombinierer war Jakob Lange vom WSV Kiefersfelden. Für den jungen Flintsbacher, der bei der Junioren-WM im Frühjahr 2015 bei drei Starts drei Medaillen für den DSV erringen konnte, ist es mit seinen knapp 20 Jahren bereits seine dritte Weltcupsaison. Von den Bundestrainern Kai Bracht, Ronny Ackermann sowie Hermann Weinbuch bekam das laufstarke Talent für diese Saison wieder das Vertrauen für die Lehrgangsgruppe 1A. Zudem wurde Lange aufgrund seiner Medaillengewinne bei der Juniorenweltmeisterschaft ein fixer Weltcupstartplatz der FIS zugeteilt.

Jakob Lange forcierte in der Vorbereitung die Trainingsumfänge im Ausdauerbereich erheblich, feilt aber im Moment noch an einer Technikumstellung im Sprungbereich. Um optimal vorbereitet zu sein, reiste das Team bereits vor zwei Wochen ins finnische Kusamo. Dort wartete eine der gefürchtetsten 'Windschanzen', die sich zum Wettkampftag dann tatsächlich von ihrer schlechtesten Seite zeigte. Alle Wettbewerbe mussten aufgrund von Windstärken bis zu 11m/Sekunde abgesagt werden. Nach dem Rückflug nach Deutschland standen so für Lange noch ein paar Laufeinheiten im heimischen Sudelfeldgebiet an, bevor es vergangene Woche erneut in den hohen Norden zu den Olympiaanlagen ins norwegische Lillehammer ging. 


Foto RedBull, Hans Herbig
Dort wurde unter den derzeit 58 besten Kombinierern aus 14 Nationen der erste Wettbewerb auf der K 123-M-Schanze ausgetragen. Auch hier wurde der Qualifikationssprung unter starker Windbeeinträchtigung durchgeführt. Jakob Lange erzielte einen guten 122m-Sprung und konnte sich als 35. direkt für den Wettkampf qualifizieren. Dabei merkte man ihm aber deutlich an, dass aufgrund der Technikumstellung noch nicht alle Bewegungsmuster automatisiert sind. Nachdem am Folgetag der Wind noch stärker wurde, musste die Jury für den Kombinationswettkampf auf diesen Quali-Sprung zurückgreifen. Jakob Lange ging mit knappen Abstand zu Doppelweltmeister Johannes Rydzek sowie Olympiasieger Eric Frenzel an den Start. Der Flintsbacher lief in seiner Gruppe immer von der Spitze und erzielte mit Doppelweltmeister Johannes Rydzek die schnellste Laufzeit im DSV-Team sowie insgesamt die fünfte Laufzeit des gesamten Feldes. Am Ende kam er so mit einem Abstand von 1,3 Sekunden auf Olympiasieger Eric Frenzel auf den 22. Platz und verbesserte sich zum Sprungwettbewerb um 13 Plätze.

Tags darauf verlegte die Jury das Springen auf die kleinere, weniger windanfällige K-90-m Schanze. Jakob Lange kam hier auf Rang 34. Bei harten und eisigen Loipen-Bedingungen ging er mit den norwegischen Superstars Magnus Moan und Joergen Grabaak ins Rennen. Er konnte das hohe Tempo von Magnus Moan mitgehen und bereits ab Kilometer 2,5 seinerseits die Spitze dieser Verfolgergruppe übernehmen. Mit hohem Tempo zermürbte Jakob Lange seine namhaften Gegner und konnte 19 Konkurrenten hinter sich lassen. Am Ende konnte er mit der viertbesten Laufzeit mit Rang 15 wertvolle Weltcuppunkte feiern und das von Bundestrainer Herrmann Weinbuch für ihn ausgegebene Saisonziel bereits im zweiten Rennen erfüllen. Das starke DSV-Team, das derzeit die Nationenwertung anführt, feierte in Lillehammer zudem den Sieg von Fabian Rießle, derzeit Inhaber des Gelben Trikots. Auch den beiden DSV-Junioren Vinzent Geiger und Terence Weber gelang in Lillehammer mit ihren ersten Weltcuppunkten ein glänzender Saisoneinstand. 

Das DSV-Team ist derzeit noch bei einem Sprunglehrgang im norwegischen Lillehammer und reist Mitte Dezember zu zwei weiteren Weltcuprennen nach Ramsau am Dachstein. Petra Rapp