Nach Bronze zweimal Silber - Jakob Lange erfolgreichster DSV-Starter bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Almaty/Kasachstan

Jakob Lange als Vizeweltmeister im Ziel des Sprints
Es war ein mehr als erfolgreicher Auftritt im hohen Norden für den jungen DSV Kombinierer Jakob Lange vom WSV Kiefersfelden. Nachdem Lange bereits vergangenen Mittwoch Bronze im Einzelwettbwerb der Nordischen Kombination der diesjährigen Juniorenweltmeisterschaften in Almaty/Kasachstan errang (wir berichteten), folgten nun zwei noch erfolgreichere Wettkämpfe, bei denen er sich jeweils den Vizeweltmeistertitel holte und seinen Medaillensatz um zwei Silbermedaillen erweiterte.

Sturz in der Sprintabfahrt
Am vergangenen Freitag stand der Kombinationssprint über fünf Kilometer auf dem Programm. Beim Sprungwettbewerb auf der K-95-m-Schanze erzielte Lange eine Weite von 90,0 Metern mit guten 17,0-17,5 Haltungspunkten und lag damit auf dem zehnten Zwischenrang. Einer der stärksten Konkurrenten, der österreichische Silbermedaillen-Gewinner des Einzelwettbewerbs Paul Gerstgrasser, verpatzte seinen Sprung und war somit in diesem Wettbewerb keine Konkurrenz um die Medaillenränge. Sieger wurde wie erwartet der Weltmeister im Einzel, Jarl Magnus Riber aus Norwegen, der bereits nach dem Springen einen uneinholbaren Vorsprung von über einer Minute hatte. Jakob Lange, als Mitfavorit ins Rennen gestartet, konzentrierte sich deshalb ganz darauf, den Zeitabstand von ca. 25 Sekunden auf den Tschechen Thomas Portyk und Kristian Ilves aus Estland aufzulaufen. Alle anderen vor ihm gestarteten Athleten waren läuferisch keine Konkurrenz. Lange lief volles Risiko und konnte bereits nach zwei Kilometern zu den Medaillenrängen aufschließen. 

Foto: Veranstalter
Jakob Lange stürzte dann allerdings ohne Fremdverschulden in der Abfahrt im flachen Auslauf, verlor viel Zeit und den Kontakt zu den Rängen 2 und 3. Dass der junge Flintsbacher beißen kann, hatte er in der Vergangenheit mehrfach gezeigt. Er lief ein einsames Verfolgungsrennen und holte die ca. 15 Sekunden Rückstand nach seinem Sturz erneut auf. Einige hundert Meter vor dem Ziel setzte er sich an die Spitze der Verfolger und holte sich verdient die Silbermedaille.

WM-Silber mit dem DSV-Team
Im abschließenden Team-Wettbewerb über 4x5 Kilometer am Samstag war die Favoritenrolle klar dem Team Austria zuzuordnen. Der Kampf um Silber ging folglich über Norwegen mit den auf der Schanze überragenden Riber-Brüdern und das DSV-Team mit den etwas stärkeren Läufern. Im Springen dominierten die Brüder Harald und Magnus Riber aus Norwegen. Während die Deutschen Philipp Mauersberger und Terence Weber solide Sprünge absolvierten, konnte sich der dritte DSV-Starter, Paul Hanf vom WSV Warmensteinach, mit einem starken 90,5m-Sprung sehr gut in Szene setzen und trug maßgeblich zum 4.Platz im Team-Zwischenklassement bei. Vor der abschließenden Gruppe wurde von der Jury der Anlauf um drei Luken verkürzt. Zudem drehte der Wind und diese Gruppe hatte bei verkürztem Anlauf beständig Rückenwind. Es kamen daher keine großen Weiten mehr zustande. Jakob Lange konnte mit 88 Metern den Schaden in Grenzen und das DSV-Team mit sieben Sekunden Rückstand auf die Norweger auf dem vierten Zwischenrang halten. Das laufstärkste Team im Feld, Team Austria, landete 23 Sekunden dahinter auf Platz 6. 

Foto: Redbull/H.Herbig
Im 4x5 km-Lauf konnte Phillip Mauersberger das DSV-Team bereits zum ersten Wechsel an Norwegen heranlaufen. Team Österreich verkürzte nach dem ersten Läufer den Abstand auf 14 Sekunden. Terence Weber vom sächsischen SSV Geyer hatte mit dem Norweger Riber und dem laufstärksten Österreiche Flaschberger gewaltige Konkurrenz. Während er den Norweger kontrollieren konnte, musste er den Österreicher ziehen lassen. Paul Hanf konnte den Vorsprung auf Norwegen ausbauen und übergab mit einem Rückstand von 30 Sekunden auf den Goldplatz. Mit dem Österreicher Gerstgraser auf Platz 1, Jakob Lange auf 2 und dem Norweger Buras auf Platz 3 folgten die stärksten Läufer. Mit Laufbestzeit in der zweiten Runde kam Jakob Lange auf der letzten Runde zwar noch in Sichtweite zu Gold, aber letztlich konnte er auf dieser kurzen Sprintdistanz nur noch 14 Sekunden auf die siegreichen Österreicher aufholen. Er lag aber 34 Sekunden vor den Norwegern und holte so mit dem DSV-Team Silber. 

Für Lange war es beim dritten Start bereits die dritte Medaille. Der junge Inngauer Kombinierer des WSV Kiefersfelden ist damit der erfolgreichste DSV-Athlet bei der Juniorenweltmeisterschaft. Nach seiner Rückkehr am Montag wird Jakob Lange eine kleine Regenerationspause einlegen, um dann in den ersten Märzwochen ins Weltcupfinale in Skandinavien mit dem Abschlusswettbewerb über 15 km in Oslo wieder einzusteigen. Petra Rapp