Der Kreischberg rüstet sich für die FIS Freestyle Ski & Snowboard Weltmeisterschaften vom 15. bis 25. Januar

Der Countdown läuft. Es wuselt am WM-Hang, der von unten gut einsehbar auf der linken Seite der Schopfart-Vierersesselbahn am Kreischberg in der Steiermark liegt. Hochmoderne Pistenraupen schieben Schneeberge hin und her. Zahlreiche Helfer schaufeln und kratzen an den Schanzen, Kickern, in der Halfpipe und in den Steilkurven. Überdimensionale Wasserwagen liegen am Boden. „Hier kommt es auf jeden Zentimeter an. Jeder Winkel, jede Kante muss stimmen, damit die Sportler spektakuläre wie sichere Wettkämpfe absolvieren können“, erklärt Bernd Krainbucher vom Organisations-Komitee, verantwortlich bei der WM für alle Freestyle-Skibewerbe (Aerials, Buckelpiste, Skicross, Slopestyle und Halfpipe). Seit 3. Januar arbeiten sie hier an der Piste und versuchen, die ganz speziellen Kurs-Herausforderungen dieser Weltmeisterschaften perfekt umzusetzen. Speziell deshalb, weil erstmals Skifahrer und Snowboarder am Kreischberg gemeinsam an den Start gehen werden. 

Bernd Krainbucher
„Der Snowboard-Cross-Kurs muss beispielsweise immer gelevelt sein, weil die Snowboarder keine hängenden Querfahrten absolvieren können. Dementsprechend brauchen wir hier viel mehr Schnee als für einen reinen Skicross-Kurs. Details wie diese versuchen hier derzeit allein bis zu 40 ehrenamtliche Helfer am Kurs für die Crosser hinzubekommen.“ 120 000 Kubikmeter Schnee haben sie bisher hier für die WM insgesamt produziert. Sie werden noch nachproduzieren müssen, weil der sintflutartige Regen der vergangenen Tage wieder viel weggeschwemmt hat. „Wir sind aber gut im Plan und freuen uns sehr, wenn es dann am Donnerstag endlich losgeht“, sagt Karl Fussi, WM-Pressesprecher und hauptamtlich Chef der Kreischberger Bergbahnen.




24 Bewerbe in 11 Tagen

Foto: Steiermark Tourismus
Erwartet werden zu diesem Großevent rund 900 Athleten aus 42 Nationen, dazu Trainer und Funktionäre. In elf Tagen werden in 24 Bewerben Medaillen vergeben, die Wettkämpfe erstmals weltweit live auch auf Youtube übertragen. 600 freiwillige Helfer aus aller Welt wurden akquiriert, um diese bisher einzigartigen Weltmeisterschaften, bei denen man mit insgesamt bis zu 60.000 Zuschauern rechnet, zu stemmen. Eine große Herausforderung für einen doch kleinen Bezirk wie Murau und die beiden austragenden Skigebiete Kreischberg und Lachtal. „Wir sind zwar durch die Ausrichtung diverser Snowboard- und Skicross-Weltcups seit 2003 schon wettkampferprobt, aber eine Weltmeisterschaft in dieser Dimension ist schon etwas ganz besonderes für unsere Region. Jeder hier ist aber mit viel Herzblut dabei und packt mit an“, so Fussi. 

Investition in die Zukunft

3,5 Millionen Euro wurden in die örtlichen Sportstätten investiert, seit Kreischberg 2010 beim FIS-Kongress in Antalya den Zuschlag für die WM bekommen hat. Auch, weil sie die einzigen Bewerber waren, die sich eine gemeinsame WM der Skifahrer und Snowboarder zugetraut haben. „Das ist ja auch eine Investition in die Zukunft. Nur durch eine WM bekommt man gewisse Zuschüsse vom Land und eine technische Ausrüstung wie Glasfaserverkabelung zur Breitbandnutzung, die uns und unseren Gästen auch danach noch zur Verfügung stehen. Und für die Erhöhung des Bekanntheitsgrades unserer Region und unserer Skigebiete ist es ja auch nur positiv“, so Fussi. 

Günstige Eintrittspreise

Karl Fussi
Wer bei der WM als Zuschauer dabei sein will: Zimmer sind noch zu haben und die Preise mit 17 Euro für einen Tribünen- und 12 Euro für einen Stehplatz sehr zuschauerfreundlich. Tipp: Wer auch die wirklich schönen Pisten des Skigebiets am Kreischberg kennenlernen will, sollte sich auch während der WM Zeit nehmen. „Die Wettkämpfe finden nur am Hang in der WM-Arena statt. Die anderen Hänge werden dann garantiert ziemlich leer sein“, empfiehlt Fussi. 

Petra Rapp



Weitere Informationen zur FIS Freestyle Ski & Snowboard Weltmeisterschaften und zur Region Murau-Kreischberg:
www.kreischberg2015.at