Jakob Lange im Weltcup etabliert - 19jähriger Kombinierer vom WSV Kiefersfelden überzeugt mit Rang 16 in Ramsau

Jakob Lange, Foto GEPA Pictures
Während in Zentraleuropa reihenweise Wettbewerbe aufgrund des Schneemangels abgesagt werden mussten, schaffte es der kleine Ort Ramsau am Dachstein im Salzburger Land den Weltcup der Nordischen Kombination am vergangenen Wochenende durchzuführen. Mit dabei war auch Jakob Lange vom WSV Kiefersfelden, der sich dort als Gesamtsechzehnter in ausgezeichneter Form präsentierte.

Die K90-M-Schanze in Ramsau zeigte sich bereits seit einer Woche hervorragend präpariert, für die Laufstrecke mussten allerdings 50 LKW-Ladungen Schnee vom Gletscher zugeliefert werden. Man konnte damit gerade so eine 1,25 Kilometerrunde mit vollkommen flachem Profil auf die grüne Wiese zaubern. Das Saisonziel für den jungen Flintsbacher war von Bundestrainer Herrmann Weinbuch mit einer deutlichen Verbesserung im Sprungbereich ausgegeben worden. Was sich bereits während der Sommertrainingslager andeutete, bestätigte sich nun in Ramsau erneut. Jakob Lange ließ bereits im Abschlusstraining mit einem 16. Platz aufhorchen. Im Qualifikationssprung erzielte er mit einem blitzsauberen 91,5 m-Sprung samt Telemarklandung dann auf der K-90-M-Schanze gemeinsam mit Olympiasieger Eric Frenzel den weitesten Sprung aller deutschen Starter und erzielte dabei mit dreimal 18,0 die beste Haltungsnote aller 67 gestarteten Teilnehmer. Unerfreulich: Der stärkste österreichische Starter, Christoph Bieler, stürzte im Qualifikations-Sprung schwer und musste mit Rippen- und Wirbelbrüchen ins Krankenhaus abtransportiert werden.

Aufgrund der widrigen Windbedingungen am Wettkampftag musste der Sprungwettbewerb abgesagt werden. Laut Reglement wird dann der Qualifikationssprung als Ausgangswertung herangezogen. Jakob Lange hatte damit als Vierzehnter eine hervorragende Ausgangssituation und startete nahezu gleichzeitig mit Olympiasieger Eric Frenzel und dem Gesamtweltcupführenden Fabian Riessle auf die Laufstrecke. Aufgrund der flachen, sehr schmalen und verwinkelten Strecke war klar, dass es zu großen Gruppenzusammenschlüssen und zu gefährlichen Überholmanövern kommen würde. Jakob Lange ging das Rennen sehr beherzt an und lief mit Riessle und Rydzek bis zur sechsten von acht Runden knapp eine Minute Rückstand auf. Dabei war er zeitweise bis auf drei Sekunden an der Spitzenposition dran und zwischenzeitlich auf Platz 12.

Durch den Sturz des Japaners Watabe unmittelbar vor Tino Edelmann und Jakob Lange entstand eine kleine Lücke zur Führungsgruppe, die nicht mehr zugelaufen werden konnte. Somit war Jakob Lange in der elfköpfigen Verfolgergruppe, die unter anderem mit den Olympiasiegern Grabbaak und Krog (NOR) sowie den vielfachen Weltmeistern Björn Kircheisen und Tino Edelmann extrem stark besetzt war. Lange lief taktisch immer im vorderen Bereich der Gruppe und konnte sich im Zielsprint der Verfolgergruppe den ausgezeichneten 16. Gesamtrang vor so bekannten Kombinierer-Größen wie den Olympiasiegern Magnus Krog (NOR), Bill Demong (USA) oder Mario Stecher (AUT) sichern. Er war damit bester Junior im gesamten Starterfeld und belegt nun im Gesamtweltcup den 25. Platz. 

Mit diesen Ergebnissen hat sich Jakob Lange bereits für die Junioren-WM in Almaty/Kasachstan sowie für den Erwachsenen-Nationalkader der nächsten Saison qualifiziert. Nach den Weihnachtstagen geht es nun für Lange gemeinsam mit dem extrem starken DSV-Team zu einem Kurztrainingslager, um sich ideal auf den anstehenden Heimweltcup in Schonach/Schwarzwald am 3. Januar vorzubereiten. Petra Rapp