Weltcup der Skibergsteiger: Palzer derzeit Fünfter, Rottmoser Neunter

Start in Les Diablerets, Foto Marco Kost
Die besten deutschen Skibergsteiger kommen im Moment kaum zum Durchatmen. Nach dem guten Abschneiden der deutschen Mini-Delegation bestehend aus Sepp Rottmoser (Rosenheim) und Toni Palzer (Berchtesgaden) bei der Europameisterschaft vor zwei Wochen (wir berichteten) folgten die deutschen Meisterschaften am Jenner in Berchtesgaden, wo Palzer vor dem Heuschnupfen geplagten Sepp Rottmoser siegte. Anfang März stand bereits das nächste Weltcuprennen auf dem Programm. Diesmal mussten die DAV-Läufer den weiten Weg nach Les Diablerets in die Westschweiz antreten. Neben den Leistungsträgern Palzer und Rottmoser war diesmal auch wieder Toni Lautenbacher (Tölz) und Junior Simon Kurz (Berchtesgaden) dabei. Cornelius Unger (DAV Rosenheim) musste erneut pausieren: Der 21jährige laboriert seit Wochen an Rückenproblemen und hatte bereits bei der DM am Jenner nur mit Schmerzen starten können.

Toni Palzer, Foto Kost
In der Westschweiz standen wieder zwei Rennen auf dem Programm: Das Individual mit rund 1800 Höhenmeter (Herrendistanz) am Samstag sowie das Vertical mit 560 hm am Sonntag. Beim Individual warteten schwierige, schnelle und leider nicht ungefährliche Abfahrten durch den Wald, die Proteste von Trainern und Offiziellen nach der Streckenbesichtigung hervorriefen. Dennoch wurde das Rennen durchgezogen und forderten auch im deutschen Team ihren Tribut. Toni Lautenbacher verletzte sich bei einem Crash schwer am Unterarm. Sepp Rottmoser kam mit nur fünfeinhalb Minuten Rückstand aufs Podium ins Ziel und war zufrieden. Bei der momentanen Leistungsdichte und den engen Einlaufzeiten bedeutete das für den Rosenheimer Sprintspezialisten allerdings schon Rang 17. Toni Palzer finishte erneut auf dem undankbaren vierten Platz, siegte allerdings einmal mehr überlegen in der Espoir-Kategorie (U23). Ganz vorne machte Weltmeister Kilian Jornet Burgada (ESP) das Rennen und siegte in 1:57:09h. Lautenbacher kam noch auf den 31. Platz (Platz 5 Espoirs), bevor er sich im Krankenhaus seine Wunde mit dreißig Stichen nähen lassen musste. Simon Kurz belegte in einem hochklassigen Feld bei den Junioren Platz 8.

Sepp Rottmoser, Foto Kost
Beim Vertical am Sonntag konnten die Veranstalter dann in puncto Streckenanlage weniger falsch machen: Es ging 560 Höhenmeter die Piste hinauf bis zum Ziel. Vortagessieger Kilian Jornet machte ganz vorne die Pace und blieb auch vorne: 22:51min seine Siegerzeit knapp vor den beiden Italienern Lorenzo Holzknecht (22:59min) und Manfred Reichegger (23:00min). Toni Palzer lief wieder ein starkes Rennen und wurde mit 23:16 Sechster und siegte erneut in der U23. Auch Sepp Rottmoser lief in 23:48 eine gute Zeit und erreichte am Ende Platz 15. Simon Kurz musste dem harten Rennen vom Vortag Tribut zollen: Der deutsche Jugendmeister wurde mit knapp vier Minuten hinter dem Junioren-Sieger Oriol Cardona Coll (ESP) Sechzehnter.


Weltcupfinale in Norwegen
Jetzt dürfen sich die Weltcupläufer sechs Wochen ausruhen, bevor es Mitte April zum Weltcupfinale nach Tromsö (NOR) geht. Hier wird dann auch Sepp Rottmoser wieder eine Chance in seiner Spezialdisziplin Sprint bekommen, diesmal allerdings nicht wie bisher in der Innenstadt von Tromsö, sondern erstmalig im Skisprungstadion. Vor den letzten beiden Rennen in Tromsö stehen Palzer auf Platz 5, Rottmoser auf 9 im Gesamtweltcup. Alle Ergebnisse und Ranglisten unter unter ismf-ski.org. Petra Rapp