Jakob Lange holt Silber im Team - Nordischer Kombinierer vom WSV Kiefersfelden bei der Juniorenweltmeisterschaft in Val di Fiemme

J.Lange (2.v.l.), Foto www.kombiundspezialnachwuchs.de
Die Junioren-Weltmeisterschaften der nordischen Kombinierer im italienischen Predazzo, Val di Fiemme, gingen für Jakob Lange (WSV Kiefersfelden) am vergangenen Sonntag doch noch gut zu Ende. Er sicherte dem deutschen Team mit überragender Laufleistung die Silbermedaille hinter Weltmeister Österreich. 

Doch wer den extrem talentierten und ehrgeizigen 18jährigen Flintsbacher kennt, weiß, dass er damit nicht ganz zufrieden ist. Zu gerne hätte Lange auch in den beiden Einzeldisziplinen eine Medaille geholt, wo er nach seinen bisherigen Saisonleistungen mit zum Favoritenkreis zählte. Der vielfache deutsche Jugendmeister war in dieser Saison bereits mit ausgezeichneten Ergebnissen im Weltcup unterwegs und belegt derzeit Rang 36 im Gesamtweltcup. Beim 10-Kilometer-Einzelwettbewerb am Freitag war er nach dem Sprungwettkampf bester Deutscher. Der bekannt starke Läufer gab in der Loipe dann richtig Gas und lief von Rang 9 auf Rang 3 vor, musste dabei aber sehr viel Führungsarbeit leisten. Einen Kilometer vor dem Ziel zollte Lange dem hohen Tempo bitteren Tribut und lief „blau“. Nichts ging mehr und er rettete sich als Siebter und zweitbester Deutscher ins Ziel. Bester Deutscher war David Welde auf Rang 3. Beim Sprintwettbewerb am Samstag kam Lange nach einer schwächeren Sprungleistung mit sechstbester Laufzeit auf Rang 10. Es siegte erneut der Österreicher Philipp Orter vor den Deutschen David Welde.

Jakob nach dem Spingen, Foto DSV
Beim abschließenden Mannschaftswettbewerb wurden die Teams aus Österreich und Deutschland ihrer Favoritenrolle gerecht und machten den Titel in einem spannenden Kräftemessen unter sich aus. Nachdem sich Terence Weber, Dominik Schwaar, Jakob Lange und David Welde bereits in der ersten Teildisziplin auf Medaillenkurs befanden, durfte das deutsche Quartett mit einem Rückstand von 21 Sekunden auf die führenden Österreicher und eine Sekunden hinter den Zweitplatzierten Finnen als 3. in die Loipe gehen. Als erstes absolvierten Schwaar und Weber jeweils ihre 5 KM-Etappe: in die Reichweite der Österreicher kamen die beiden Sachsen zwar nicht, allerdings gelang es, die Finnen abzuschütteln. So lag man zur Halbzeit - den Dauerregen als ständigen Begleiter - rund 40 Sekunden hinter Österreich auf Position 2, noch dicht gefolgt von den Norwegern. Dann war Jakob Lange an der Reihe und zündete den Turbo. Der 18-jährige Oberbayer und einzige Nicht-Sachse im Team setzte sich von Siegmund Kielland/NOR ab, ließ den Vorsprung zum Führenden Fabian Steindl stetig schmelzen und zog schließlich Anfang der zweiten Runde am Österreicher vorbei. Die Übergabe auf Schlussläufer David Welde erfolgte mit knappen Vorsprung und das Duell Orter - Welde ging in die nächste Runde. Lange Zeit passierte nichts an der Spitze und die beiden erfolgreichsten Kombinierer der diesjährigen Juniorenweltmeisterschaften absolvierten ihr Rennen zusammen. Der letzte große Anstieg sollte wieder die Entscheidung über Gold und Silber bringen: Hier startete Philipp Orter einen Angriff, dem David Welde zunächst folgen konnte, dann aber im Eifer des Gefechts stolperte und den Anschluss verlor. Der Versuch sich nochmals heran zu kämpfen scheiterte am zu großen Vorsprung und man musste sich der österreichischen Mannschaft um vier Sekunden geschlagen geben. Das Siegerpodest komplettierten die Norweger als Dritte. Petra Rapp