Weltcupauftakt der Skibergsteiger in Verbier: Rottmoser zufrieden, Palzer kämpft, Unger hadert

Sepp Rottmoser in Verbier, Foto werbegams.at
30 Zentimeter Neuschnee wartete im Schweizer Verbier auf die weltbesten Skibergsteiger, die sich am vergangenen Wochenende dort zum Weltcup-Auftakt trafen, wo am Samstag das Individual-Rennen und am vergangenen Sonntag das Vertical Race stattfand. Mit dabei unter den knapp 50 Teilnehmern aus 15 Nationen waren Sepp Rottmoser, Cornelius Unger (beide DAV Rosenheim) sowie Toni Palzer (DAV Berchtesgaden). Toni Lautenbacher (DAV Tölz), der Vierte im DAV-Weltcupteam, laborierte laut Betreuer Bernhard Bliemsrieder noch an einer Erkältung und musste deshalb auf einen Start verzichten.

Sprint-Weltmeister Sepp Rottmoser, der aufgrund seiner anatomischen Voraussetzungen im Individualrennen von vorneherein gegen die leichtgewichtigen Ausdauerathleten im Nachteil ist, zeigte auf den 1700 Höhenmetern einmal mehr seine gute Kraftausdauer und seinen hohen Kampfgeist. Er belegte im Herrenfeld Rang 16 und lag bei einer Rennzeit von 1:32 für den Sieger nur sechseinhalb Minuten hinter Sieger Kilian Jornet Burgada (ESP). Die weiteren Podestplätze gingen an den sehr stark auflaufenden Robert Antonioli (ITA) und William Bon Mardion (FRA). Für Cornelius Unger lief es am Samstag nicht ganz so gut. Er haderte mit seiner Form und landete am Ende auf dem 40. Platz (Platz 11 Espoirs). Pech hatte auch Juniorenweltmeister Toni Palzer, der bei seinem ersten Weltcupstart im Herrenfeld im Start-Gedränge einen Ski verlor und wenig später auch noch ein Fell. Palzer musste das Ersatzfell aufziehen und verlor wertvolle Minuten auf die Spitze. Der hochtalentierte Berchtesgadener holte aber in einem beachtlichen Kraftakt Läufer um Läufer ein und konnte mit einem starken Finish noch den Sieg in der Espoir-Klasse (U23) einfahren – im Herrenfeld belegte er am Ende Platz 19.

Toni Palzer (rechts) Foto: Werbegams.at
Beim Vertical Race am Sonntag starteten die Läufer mitten in Verbier und mussten über insgesamt 850 Höhenmeter hinauf zum Ziel. Für Sepp Rottmoser reichte es wieder zu einem Platz unter den Top 20: Rang 19 mit zwei Minuten Rückstand auf den Sieger Matheo Jacquemoud (FRA). Aber für Cornelius Unger wollte es an diesem Wochenende einfach nicht laufen: Frustriert landete er auf Platz 51 bei den Herren (14. Espoirs) – und damit weit hinter seinen Möglichkeiten. Bester Deutscher war diesmal Toni Palzer auf einem beachtlichen 8. Platz – nur 17 Sekunden hinter dem Podium und eine halbe Minute hinter dem Sieger. Damit konnte Palzer erneut den Sieg in der U23-Klasse für sich verbuchen.

Sepp Rottmosers Fazit zu Verbier: „Ich bin schon sehr zufrieden, zumal wir bei uns aufgrund der schlechten Schneelage nicht unbedingt viel trainieren konnten. Die Platzierung klingt auf den ersten Blick nicht wirklich berauschend, der geringe Zeitrückstand zu den Besten zeigt mir aber, dass ich auch auf der langen Distanz für meine Verhältnisse gut dabei bin. Aber es ist schon Wahnsinn, wie schnell sich der Sport derzeit entwickelt und das Leistungsniveau steigt. Ich hoffe, bei den leider nur zwei Sprintweltcups in dieser Saison dann wieder ganz vorne mitmischen zu können.“ Cornelius Unger will dagegen nun erst einmal beim Weltcup am kommenden Wochenende in Courchevel pausieren und sich noch einmal gezielt auf das Rennen in zwei Wochen vorbereiten. Alle Ergebnisse vom Weltcup gibt es unter ismf-ski.org. Petra Rapp