Nordische Kombination in Schonach: Jakob Lange holt sich weitere Weltcuppunkte

Jakob Lange
Am vergangenen Wochenende fanden in Schonach/Schwarzwald die diesjährigen Wettbewerbe zur 48. Auflage des Schwarzwaldpokals statt. Der wohl traditionsreichste Weltcup auf deutschem Boden war zugleich eine erneute Standortbestimmung für das junge Nachwuchstalent Jakob Lange vom heimischen WSV Kiefersfelden. Der 18jährige C-Kaderathlet, der vor zwei Wochen mit seinem zwölften Platz im norwegischen Lillehammer erstmals in der Weltspitze anklopfte, letzte Woche aber leider die Qualifikation für den Einzelwettbewerb in Ramsau knapp verpasst hatte, zeigte sich in Schonach gut erholt und top vorbereitet.

Die Wettbewerbe in Skandinavien, wo Lange bei drei Starts dreimal Weltcuppunkte holen konnte, zehrten dann doch an den Kraftreserven des jungen Nachwuchssportlers, der nebenbei in diesem Schuljahr auch noch sein Abitur macht. Bundestrainer Herrmann Weinbuch verpasste ihm deshalb vergangene Woche eine kurze Schonpause und beorderte ihn dann zusammen mit Björn Kircheisen und Johannes Rydzek zu einem kurzen und intensiven Sprunglehrgang nach Oberstdorf. Gut erholt und top vorbereitet gelang es dem jungen Flintsbacher in Schonach, sich im Feld der weltbesten 64 Athleten aus 15 Nationen zu behaupten und er überstand sicher die Qualifikationshürde. Im Sprungwettkampf konnte er sich erneut mit 93 m auf der K-95-m Schanze in Szene setzen und erreichte als 43. im Bereich von Björn Kircheisen und dem Olympia-Silber-Medaillen-Gewinner Allessandro Pittin aus Italien eine sehr gute Ausgangslage. Der als enorm laufstark bekannte Lange konnte sich auf der stark aufgeweichten Loipe noch vom 43. Platz auf den 29. Platz nach vorne laufen und erreichte dadurch als sechstbester Deutscher seine nächsten Weltcuppunkte. 

Am zweiten Wettkampftag konnte der Sprungwettbewerb aufgrund von gefährlichen Windböen nicht durchgeführt werden. Für diesen Fall wird am Vortag des ersten Wettkampftages immer ein provisorischer Wettkampfsprung durchgeführt, in dem sich Jakob Lange erneut mit einem 45. Platz im Hauptfeld für den Laufwettbewerb qualifiziert hatte. Dort mussten die Athleten neben dem Regen von oben zusätzlich noch mit einer eisigen und nassen Laufstrecke kämpfen. Jakob Lange zeigte dabei wohl das beste Langlaufrennen seines Lebens. Er kämpfte sich zusammen mit Magnus Moan, dem Sieger des Vortages und an diesem Tage weltbesten Langläufer unter den Kombinierern, Platz für Platz nach vorne. Nach drei Kilometern ließ Lange den schnellen Norweger ziehen und reihte sich, um Kräfte zu sparen, in die Verfolgergruppe ein, wo er immer wieder an der Spitze für Tempo sorgte. Der junge Inngauer konnte sich mit der ausgezeichneten 17. Gesamtlaufzeit noch vom 45. Platz auf den 24. Platz nach vorne laufen. Damit holte sich Lange bei seinem sechsten Weltcupeinsatz bereits zum fünften Mal Weltcuppunkte und liegt auf dem 29. Platz im Gesamtweltcup.

Als Belohnung für diese starken Leistungen hat Bundestrainer Herrmann Weinbuch Jakob Lange jetzt auch für die zweite Weltcupperiode in das Weltcupteam berufen. Lange, der bereits die halbe Olympianorm für Sotchi erfüllt hat, hat damit die Möglichkeit, sich bei den anstehenden Wettbewerben in Chaux-Neuve (Frankreich) und dann im Anschluss bei dem Dreifach-Weltcup in Seefeld (Österreich) erneut mit der Weltspitze zu messen, bevor es dann zur Junioren-Weltmeisterschaft ins italienische Val-Di-Fiemme geht. Petra Rapp