Nordische Kombination: 18jähriger C-Kaderathlet Jakob Lange überrascht in Lillehammer

Jakob Lange, Foto DSV
Er ließ bereits als 27ter in Kuusamo aufhorchen, am vergangenen Wochenende lieferte der erst 18jährige Flintsbacher Jakob Lange im Vergleich mit der absoluten Weltspitze erneut einen Beweis für sein bereits enormes Leistungsvermögen: Im norwegischen Lillehammer holte sich der junge DSV Kombinierer, der für den WSV Kiefersfelden startet, beim zweiten und dritten Einzelweltcup mit einem phänomenalen zwölften Platz am Samstag und Rang 24 am Sonntag die halbe Qualifikationsnorm für Sotchi sowie weitere Weltcuppunkte.

Die Sprungwettkämpfe fanden auf den olympischen Anlagen von 1994 auf der K-90m-Schanze sowie der K-130m-Schanze statt, die Laufwettbewerbe im Birkenbeineren-Skistadion von Lillehammer. Bereits in den ersten Trainingssprüngen kam Jakob Lange sehr gut mit der K-90-m Schanze zurecht und konnte mit 96 Meter bereits ein erstes Ausrufezeichen setzen. Aufgrund starken Schneefalls konnte aber kein Qualifikationswettkampf durchgeführt werden, weshalb alle 69 Starter am Sprungwettkampf teilnehmen mussten. Jakob Lange erwischte erneut einen sehr guten Sprung und landete bei 94 Metern mit den zweitbesten Haltungsnoten aller Weltcupstarter. Er war damit nach dem Springen auf dem zehnten Platz und bestplatzierter DSV-Starter. Im Laufwettbewerb über 10 Kilometer beschränkte sich Jakob Lange darauf, taktisch richtig zu laufen, sich nicht zu sehr zu verausgaben und nach Möglichkeit dieses Top-Resultat ins Ziel zu bringen. Was dem laufstarken und mental für sein Alter bereits unglaublich reifen Flintsbacher mit dem 12. Gesamtrang auch gelang. Er war damit drittbester Deutscher hinter den Weltklasseathleten Johannes Rydzek (Platz 5) und Eric Frenzel (Platz. 10). Es siegte der Franzose Lamy Chappuis.

Am zweiten Wettkampftag auf der großen Olympiaschanze brauchte Jakob Lange etwas Zeit für die Umstellung. Mit etwas Glück qualifizierte er sich knapp für den Wettkampf. Dort konnte er sich aber bei dichtem Schneetreiben auf 114 Meter mit Telemark-Landung steigern und belegte einen guten 42. Platz. Aufgrund der Schneefälle wartete eine weiche Neuschneelaufstrecke, wo gutes Gleitvermögen und eine ausgesprochen gute Kondition gefordert waren. Die Laufstrecke im Birkenbeineren-Stadion wurde zudem noch deutlich verschärft und auf das von der FIS maximal erlaubte Steigungsprofil angehoben. Was nun folgte, erstaunte selbst Florian Aichinger, D/C-Kadertrainer und Heimtrainer von Jakob Lange. Lange lief vom Start weg zusammen mit dem starken tschechischen Läufer Miroslav Dvorak als Duo, schnappte sich Läufer für Läufer und lief an die Spitzenathleten Lauheurte (Frankreich) und seinen deutschen Mannschaftskollegen Timo Edelmann heran. Im Zielsprint setzte sich Lange gegen Pasichnyk (Ukraine) und Edelmann durch und belegte im Fotofinish den 24. Platz im Gesamtklassement. Jakob Lange erzielte dabei die elftbeste Gesamtlaufzeit und bestätigte damit nach der 13. Laufzeit von Kusamo erneut sein enormes Laufpotential. Den Sieg am Sonntag holte sich der DSV-Athlet Eric Frenzel. 

In der Weltcupgesamtwertung belegt Jakob Lange im Moment den 22. Platz. Nächste Weltcupstation ist am kommenden Wochenende Ramsau im Dachstein. Petra Rapp