Erste Weltcuppunkte für Jakob Lange - 18jähriger Inngauer Kombinierer überrascht im finnischen Kuusamo

Jakob Lange, Foto privat
Es war ein sehr gelungener Weltcupauftakt für die nordischen Kombinierer des DSV im nordfinnischen Kuusamo. Zum einen, weil der Oberwiesenthaler Eric Frenzel ganz oben auf dem Treppchen stand und sich seinen zehnten Weltcupsieg holte. Zum anderen, weil ein großes Nachwuchstalent im DSV erstmals auch in der Weltspitze aufhorchen ließ. Der 18jährige Flintsbacher Jakob Lange (WSV Kiefersfelden), der zuletzt mit dem Deutschen Vizemeistertitel im Team-Sprint zusammen mit Johannes Rydzek für Aufsehen sorgte, holte sich mit dem 27ten Gesamtrang seine ersten Weltcuppunkte. Er war dabei der jüngste Athlet in den Weltcuppunkterängen und neben dem Finnen Ilka Herola der zweitbeste Junior aller gestarteten Athleten.

Jakob Lange wurde von den Bundestrainern Herrmann Weinbuch und Ronny Ackermann aufgrund seiner beständig starken Leistungen für die erste Weltcupperiode ins Weltcupteam berufen. Dabei hat Lange, eigentlich noch zwei Jahre für die Juniorenklasse startberechtigt, die große Chance sich gemeinsam mit der deutschen Olympiamannschaft in sechs Weltcupwettbewerben gegen den Rest der Welt zu messen. Beim Weltcup in Kuusamo waren 74 Kombinierer am Start, weshalb am Vortag der Konkurrenz ein Qualifikationsspringen durchgeführt werden musste. Nur die besten 50 Athleten durften beim Finalwettkampf starten. Gesprungen wurde bei klirrender Kälte auf der für extreme Windanfälligkeit gefürchteten K 120-m-Schanze. Mit 116,5 Metern und Telemark-Landung kam der junge C-Kader-Athlet auf den 37. Platz. 

Am Folgetag konnte aufgrund zu starken Windes kein Springen durchgeführt werden, so dass als Grundlage der Laufabstände das Qualifikationsspringen herangezogen wurde. Im Kombinationslauf über 10 km startete Lange mit einem Abstand von 10 Sekunden auf die Kombinierer-Größen Björn Kircheisen (DSV) und den vielfachen Weltmeister und Olympiasieger Mario Stecher aus Österreich. Jakob Lange riskierte alles und lief zusammen mit dem schnellsten Franzosen, Sebastian Lacroix, zu Kircheisen und Stecher auf. Die Vierergruppe blieb das weitere Rennen zusammen. Der für seine Laufstärke bekannte junge Inngauer wuchs dabei über sich hinaus und konnte im Zielsprint sogar noch Mario Stecher auf Distanz halten. Lange konnte sich mit der 13. Gesamtlaufzeit dabei vom 37. Startplatz auf den 27. Gesamtrang vorlaufen, holte seine ersten vier Weltcuppunkte und war am Ende Viertbester der neun gestarteten deutschen Weltcupathleten. Zudem erfüllte Lange mit diesem Ergebnis bereits die Norm für die Junioren-Weltmeisterschaften im italienischen Val di Fiemme.

Nach kurzer Rückreise mit zweitägigem Schulaufenthalt geht es für den Abiturienten dann bereits am kommenden Donnerstag weiter ins norwegische Lillehammer. Hier stehen die Einzelweltcupwettbewerbe von der 100m-Schanze sowie von der 140m-Grossschanze an. Als Laufdistanz sind dabei je 10 km zu bewältigen. Die weiteren Weltcupstationen für Lange vor Weihnachten sind Ramsau am Dachstein sowie Schonach im Schwarzwald. Petra Rapp