Brettlspaß für Kids - Informationen, Tipps und Veranstaltungen für den Nachwuchs

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Felix Neureuther kann unglaublich gut mit Kindern, das merkt man sofort. „Ja, Kinder sind mir wichtig. Sie sind unsere Zukunft. Ich habe deshalb schon immer versucht Kindern und Jugendlichen die Freude am Wintersport zu vermitteln“, sagt der amtierende Vizeweltmeister im Slalom auf einer Veranstaltung in München zu unserer Redaktion. Die Zukunft sieht derzeit aber nicht rosig aus. Laut neuester Studien des Internationalen Skiverbandes (FIS) sind von 2008 bis 2011 weltweit ungefähr zehn Prozent weniger Kinder auf den Brettern unterwegs, Tendenz weiter rückläufig. „Bei uns war es früher selbstverständlich, dass man Skifahren gegangen ist. Auch mit der Schule. Das ist es heute leider nicht mehr“, sagt Neureuther und engagiert sich. „Man muss Kinder mit Emotionen packen, ihnen Anreize und Idole geben und den Familien auch finanzielle Anreize schaffen, damit sie ihren Kinder wieder die Möglichkeit geben können, diese schöne Sportart erleben zu dürfen. Dabei will ich sehr gerne mitwirken und mich einbringen.“ 

Foto Petra Rapp
Der Garmischer bietet seit dem Winter 2012/2013 in Kooperation mit der SportScheck Berg- und Skischule die „Felix Neureuther Ski Academy“ an. Dort wird unter geschulter Leitung den Kindern altersgerecht und auf sehr ganzheitliche Weise das Skifahren spielerisch beigebracht (www.sportscheck.vivalpin.com unter Skikurse Kinder). Neureuther bringt zudem Bewegung in Kindergärten und engagiert sich auch für die Kampagne „Bringt die Kinder in den Schnee“ der FIS. Als Höhepunkt dazu ist am 19. Januar 2014 weltweit in 38 Nationen ein einzigartiger Thementag geplant, der die Kinder mit vielfältigen kostenlosen Aktionen und freier Liftfahrt wieder auf den Geschmack des Wintersports bringen soll. Auch in Deutschland finden an diesem „World Snow Day“ zahlreiche schöne Aktionen statt, unter anderem in Ostin am Tegernsee, in Kiefersfelden, in Ruhpolding, im Skigebiet am Hausberg in Garmisch oder am Skilift Winterberg in Schonach (www.world-snow-day.com).

Auch der Deutsche Skilehrerverband bietet mit seinem „kids on snow“-Konzept seit einigen Jahren eine schöne Plattform, Kinder in den Wintersport hineinschnuppern zu lassen. Wer es intensiver will: Zahlreiche Skischulen und DSV Skischulen bieten jetzt in den Winterferien mehrtägige Zwergerl- und Skikurse an. Vorausgesetzt, Frau Holle spielt mit.  Petra Rapp

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„kids on snow“-Tour 2013/2014

Kinder sind Entdecker, ständig auf der Suche nach Herausforderungen und Abenteuern. Auf genau diese Besonderheiten geht das Programm „kids on snow“ des Deutschen Skilehrerverbandes ein. In unterschiedlich gestalteten Arenen lernen die Kinder spielerisch und experimentieren im Schnee. Gelernt wird in verschiedenen Arenen wie Einsteigerarena, Stangenarena, Geschicklichkeitsarena u.a. Weitere Attraktionen: Verlosung, Musik, Moderation und vieles mehr. 

Termine:



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Skifahren für Kinder mit Behinderung
Dass Skifahren auch Kindern mit körperlicher Behinderung sehr viel Spaß macht, zeigt das alpine Paralympics Future Team (Sitz in Berchtesgaden). Diese Einrichtung des BVS-Bayern (Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern e.V., www.bvs-bayern.com) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche mit körperlicher Behinderung sportlich zu fördern. Körperbehinderte Kinder und Jugendliche, die sportlichen Ehrgeiz haben und eventuell auch im Behinderten-Skisport aktiv werden wollen, können sich bei Stützpunktleiter Karl Lotz unter lotz@bvs-bayern.com über die Möglichkeiten informieren.


Ausrüstungstipps für Kids

In Sachen Kinderskiausrüstung gibt der Deutsche Skilehrerverband folgende Empfehlungen:

Skischuhe: Da Kinderfüße noch viel weicher und die Fußknochen weniger mit Muskulatur und Bindegewebe abgepolstert sind, muss man bei Kindern besonders auf den Sitz, die Auspolsterung und die geeignete Konstruktion achten! Skischuhe müssen fest und bequem am Fuß sitzen. Drückende oder scheuernde Skischuhe machen das Skifahren zur Qual und bedeuten ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Kinder benötigen einen weichen Schuhflex, vor allem Anfänger und jüngere Kinder. Die Vorwärtsbeugung des Schaftes muss ohne größeren Kraftaufwand möglich sein. Nach hinten muss dagegen eine gute Stabilität gegeben sein. Wichtig gegen kalte Füße sind Funktionssocken, die die Feuchtigkeit nach außen transportieren und so die Blasenbildung reduzieren. 

Ski: Auch kleine Kinder brauchen zum Lernen bereits richtige Ski. Plastikrutscher ohne Stahlkanten und mit Riemenbindung sind nur für das Herumstapfen auf der Skiwiese geeignet. Auch für Kinderski gilt: Gepflegte und gewachste Ski drehen leichter und beschleunigen den Lernerfolg. Wichtig: Die Kinder müssen die Bindung ohne fremde Hilfe bedienen können! Lassen Sie die Bindung unbedingt im Fachgeschäft einstellen. Nur dort kann überprüft werden, ob die Funktionseinheit Bindung/Schuh auch eine sichere Sturzauslösung gewährleistet. Längenwahl: Für Fortgeschrittene empfiehlt sich eine Skilänge zwischen Schulterhöhe und Körpergröße, für Anfänger zwischen Brusthöhe und maximal Schulterhöhe.

Stöcke: Am Anfang sollten die Kids die Stöcke lieber im Schnee stehen lassen, da die Stöcke die Kinder in ihrem freien Bewegungsdrang mehr hindern, als dass sie fördern. Sobald sich die Kinder an die ersten Kurven auf der Piste gewöhnt haben, werden die Stöcke integriert. Dringend empfohlen wird die ausschließliche Benutzung von Stöcken, die der DIN ISO-Norm 7331 entsprechen (die Norm ist auf die Stöcke aufgedruckt). Längenempfehlung: Stöcke normal an den Griffen anfassen der Unterarm sollte dann waagrecht zum Boden stehen der Ober- und Unterarm sollte im Ellbogen, wie hier in der Abbildung, einen 90° -Winkel bilden.

Sonstiges: Die Bekleidung samt Handschuhe für den Nachwuchs sollten aus wasserdichten, atmungsaktiven und schmutzabweisenden Materialien gefertigt sein. Denn gerade für Kinder ist es sehr wichtig, dass sie nicht nach kurzer Zeit durch eindringende Nässe oder Kälte frieren und deshalb keine Lust mehr haben, weiter Ski zu fahren oder im Schnee herumzutollen. Dazu warme Funktionsunterwäsche, ein Halsschlauchtuch und ein gut passender Skihelm samt Skibrille und dem Skispaß steht nichts mehr im Wege.

Unser Tipp: Kinder wachsen schnell und nicht jeder kann sich jede Saison neue Ausrüstung leisten. Bleibt der Gang zum Skiflohmarkt, wo man aber keine fachkundige Beratung hat. Oder: Einige familienfreundliche Sportfachhändler bieten für Kinderskiausrüstung ein preisgünstiges Verleihsystem pro Saison. Einfach mal beim Händler nachfragen!

Der Beitrag ist auch auf der TZ Draußen-Seite erschienen.