Im Interview: Fritz Dopfer

Fritz Dopfer im Interview, Foto Odlo
Fritz Dopfer (26) vom SC Garmisch gehört zu den großen Hoffnungsträgern im Deutschen Skiverband. In der letzten Saison war er im Gesamtweltcup Elfter, in der Disziplinwertung im Slalom Siebter, im Riesenslalom Neunter. Bei der Ski-WM in Schladming gewann der Schongauer Bronze in der Teamwertung. Unsere Redaktion traf den sympathischen DSV-Athleten vor kurzem im Zillertal.

Wie war Deine Vorbereitung auf den kommenden Winter bisher? Zufrieden?
Dopfer: Die Vorbereitung war gut, ich bin ohne Verletzungen und Krankheiten geblieben. Wir hatten in Neuseeland 21 Schneetage, in denen wir alle Umfänge voll durchziehen konnten. Mein Fokus lag dabei auf dem Riesenslalom. Hier galt und gilt es, die optimale Abstimmung zu finden. Ich bin auf einem guten Weg, aber es müssen schon noch einige Trainingstage her zur optimalen Form.

Wie hast Du die lange Reise um den Globus verkraftet?
Dopfer: Die Fliegerei ist zwar lang und anstrengend und ich bin schon noch ein bisschen im Jetlag, aber das wird schon wieder. Jetzt mache ich in den nächsten Tagen noch ein bisschen Konditionstraining und in Kürze geht es bei uns im Schnee richtig los.

Foto: Petra Rapp
Wo werdet Ihr trainieren?
Dopfer: Wo genau wissen wir noch nicht. Je nach Schneelage eventuell in Hintertux, dann vielleicht in Saas Fee oder auf dem Mölltaler Gletscher und dann beginnt sowieso schon die heiße Phase für den Weltcupauftakt Ende Oktober in Sölden.

Deine Ziele für diese Saison?

Dopfer: Ich will meine Weltranglistenposition weiter ausbauen. Um das zu schaffen, muss ich mich aber skitechnisch und in der Abstimmung schon noch verbessern. Wenn unterschiedliche Bedingungen herrschen, gelingt es mir noch zu selten, die jeweils optimale Technik einzusetzen. Da muss ich noch schneller umschalten und mich technisch anpassen können, um beständig ganz vorne dabei zu sein. Im Slalom gelingt mir das schon ganz gut, im Riesenslalom noch nicht so ganz.

Vielleicht gehört ja aber einfach auch ein bisschen Glück dazu? Du hattest ja in der letzten Saison oft Pech und bist nach einem guten, ersten Durchgang dann im zweiten ausgeschieden.
Dopfer: Sicher spielt Glück auch eine gewisse Rolle. Aber die technische Basis für den Erfolg muss man schon selbst mitbringen und viel dafür arbeiten.

Hat sich beim Material etwas bei Dir geändert?
Dopfer: Markenmäßig nicht, aber von der Abstimmung Ski, Platte, Skischuhe hat sich natürlich etwas geändert. Ein bisschen Feintuning ist da auch noch notwendig bis zum Saisonstart.

Ist Sotchi schon Thema für Dich?
Dopfer: Nein, das macht jetzt einfach noch keinen Sinn, sich da schon große Gedanken zu machen. Das baut nur unnötigen Druck auf. Jetzt sind eine gute Vorbereitung auf die ersten Rennen und dann ein guter Start in die Weltcupsaison wichtig, um Selbstvertrauen zu tanken. Dann steht ja erst einmal die Qualifikation zu den Olympischen Spielen an. Wenn ich die geschafft habe, dann kann ich mir Gedanken darüber machen. Aber es gibt vor und auch nach Sotchi Weltcuprennen und für mich ist jedes Rennen wichtig. 

Das Interview führte Petra Rapp.