DAV-Skibergsteiger: Junioren-Doppelsieg für Palzer, Rottmoser U23-Dritter beim zweiten Weltcup im schweizerischen Les Marecottes


T. Palzer, Foto Stephan Mantler
Nach dem Weltcupauftakt im Ahrntal und der DM Vertical am Jenner stand am letzten Januarwochenende für die Skibergsteiger der zweite Weltcup in Les Marecottes in der Westschweiz auf dem Wettkampfkalender. Mit von der Partie war diesmal nach überstandender Krankheit Juniorenweltmeister Toni Palzer (Berchtesgaden), Junior Cornelius Unger (Rosenheim) sowie bei den Herren Sepp Rottmoser (Rosenheim) und Toni Lautenbacher (Bad Tölz).

S. Rottmoser, Foto S. Mantler
Auch in der Schweiz bestand das Rennwochenende aus zwei Etappen: Den Auftakt bildete ein Sprintrennen am Freitag. Sowohl Sepp Rottmoser als amtierender Sprint-Europameister als auch Toni Palzer galten als absolute Favoriten auf den Tagessieg. Palzer zeigte auch erwartungsgemäß seine Klasse in der schnellen Disziplin: Der Berchtesgadener siegte souverän bei den Junioren und lief dabei auch noch die viertschnellste Rundenzeit aller Starter – Herren eingerechnet. Cornelius Unger erreichte ebenfalls das Finale und verpasste hier mit Rang 5 um nur zwei Sekunden das Podium. Auch Unger legte eine schnelle Gesamtzeit hin und ließ im direkten Vergleich noch einen Großteil der Senioren hinter sich.
S. Rottmoser, Foto S. Mantler
Bei den Herren richteten sich dann die deutschen Hoffnungen ganz auf Sepp Rottmoser, der beim Alpiniski Weltcup seine Sprint-Premiere in diesem Jahr gab. Nach einem furiosen Start in der Qualifikation mit der zweitschnellsten Zeit unterlief ihm im Halbfinale dann allerdings ein kleiner, aber entscheidender Fehler: Er wechselte im Eifer des Gefechts und bei vollem Gedränge leicht außerhalb der markierten Wechselzone und wurde dafür mit einer Zeitstrafe belegt. Die sorgte natürlich dafür, dass Rottmoser keine Chance mehr hatte, das Finale der besten Sechs zu erreichen. Auch Toni Lautenbacher zeigte sich solidarisch mit Rottmoser: Er bekam für das fehlerhafte Befestigen seiner Ski am Rucksack ebenfalls eine Zeitstrafe. So blieb für Lautenbacher am Ende nur der 36. Platz. Rottmoser konnte sich als kleines Trostpflaster immerhin noch über Rang 3 in der Espoirklasse (entspricht U23) freuen, bei den Herren belegte er Platz acht. „Ich ärgere mich sehr über den Fehler, den ich selbst nicht bemerkt habe. Im Sprint steht man enorm unter Storm und man kann es kaum glauben, was alles schief gehen kann. Ich freue mich aber dennoch über die U23-Bronzemedaille“, meinte Rottmoser nach dem Rennen.

Am Samstag wartete beim Singlerennen mit knapp 2000 Höhenmetern (Junioren: 1600), einer tollen Spuranlage und langen technischen Passagen in Aufstieg und Abfahrt eine echte alpine Herausforderung auf die Starter. Alleine in der Tragepassage gab es endlose 250 Höhenmeter zu überwinden. Hier war im Juniorenrennen Toni Palzer einmal mehr in seinem Element. Er sicherte sich den Tagessieg mit über fünf Minuten Vorsprung vor den Italienern Nadir Maguet und Luca Faifer. Cornelius Unger belegte Platz 8, hatte allerdings schon 16 Minuten Rückstand auf seinen Teamkollegen Palzer. Der bleibt damit seit über vier Jahren bei allen ISMF Singlerennen (Weltcup, WM/EM) ungeschlagen. Bei den Herren sicherte sich der Spanier Kilian Jornet einen weiteren Sieg vor dem in dieser Saison bärenstarken Espoir Matheo Jaquemoud (FRA) und dem Italiener Matteo Eydallin. Die deutschen Vertreter konnten gute Plätze im Mittelfeld halten. Bei 2000 Höhenmeter Rennstrecke kam Sepp Rottmoser mit gut siebzehneinhalb Minuten Rückstand auf den Sieger auf Platz 22 (Espoirs: 8 ) ins Ziel. Dabei hatte er lange noch auf Rang 16 gelegen - nach dem zweiten Wechsel fuhr Rottmoser aber bei der Abfahrt in eine Bodenwelle und musste nach einem Sturz den Rest des Rennens mit gebrochenem Material absolvieren.

Alle Ergebnisse des Weltcups in Les Marecottes gibt es unter www.ismf-ski.org. Bereits in zwei Wochen steht mit der WM in Pelvoux (FRA) der Jahreshöhepunkt der Skibergsteiger auf dem Terminkalender. Petra Rapp