Mit Sicherheit mehr Skispaß - Rücksichtsvolle Fahrweise hilft, Unfälle zu vermeiden


Foto: DSV aktiv Ski- & Sportmagazin
Jetzt ist sie da, die bei allen Brettlfans heiß ersehnte kalte Jahreszeit. Viele Skigebiete haben bereits geöffnet und den ersten Wochenendansturm hinter sich, der richtig große kommt spätestens in den Weihnachtsferien. Da wird es dann auf den Pisten oft richtig eng. Auch, weil moderne Liftanlagen immer höhere Kapazitätsleistungen haben und so die Skifahrer-Massen noch schneller nach oben schaufeln. Das führt oft zu Stoßzeiten im planierten Weiß – auch im wörtlichen Sinne. Denn runter kommen sich die Brettlfans immer häufiger in die Quere.

Die Unfälle und Verletzungen im alpinen Skisport werden zwar insgesamt immer weniger, doch diesem erfreulichen Trend steht eine erhöhte Anzahl an Kollisionsunfällen entgegen. „Erstmals seit der Saison 2007/08 wird mit 1,1 Kollisionsunfällen je 1.000 Skifahrer wieder der Wert von 1,0 überschritten. Der Anteil der Kollisionsverletzungen an allen Verletzungen ist mit 14 Prozent der höchste seit Beginn der ASU-Statistik“, so David Schulz von der „ASU-Auswertungsstelle für Skiunfälle“ der ARAG Allgemeine Versicherungs-AG – Sportversicherung, der zusammen mit der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) Anfang Dezember die Unfallzahlen des vergangenen Winters im Haus des Ski in Planegg präsentierte.  
 
Grafiken: DSV aktiv Ski & Sportmagazin

Damit es nicht kracht, wenn Wintersportler in Scharen auf den Skipisten unterwegs sind, heißt es deshalb, besonders umsichtig und vorausschauend zu fahren. „Körperliche Fitness, eine gut funktionierende Ausrüstung inklusive richtig eingestellter Bindung, Helm und eventuell Rückenprotektoren sowie ein hohes Maß an Eigenverantwortung und vor allem auch richtige Selbsteinschätzung schützen und helfen bei der Unfallprävention. Stürze und Kollisionen sind nämlich häufig auf Wahrnehmungsfehler, Fahrfehler und Selbstüberschätzung zurückzuführen“ sagt Norbert Höflacher von der SIS. Klar, eine frisch präparierte Piste verleitet zu hohem Tempo, aber der Geschwindigkeits-Kick sollte stets dem Können entsprechen. Nur dann kann man bei unvorhergesehenen Situationen wie Eisplatten, Bodenwellen oder Behinderungen durch andere Skifahrer noch rechtzeitig reagieren und vorbeisteuern. Vor allem Stellen, wo sich Lifte oder Pisten kreuzen, erfordern besondere Aufmerksamkeit. Deshalb empfiehlt hier die SIS: Tempo drosseln und auf Pistenteilnehmer achten, die ihre Spur wechseln oder von der Seite einfädeln!

Gerade am Anfang der Saison sind die Brettlfans noch ziemlich heiß und wollen die teure Liftkarte bis zum Anschlag ausnutzen. Aber: Die noch ungewohnte Belastung fordert viel Kraft und Konzentration. Deshalb: Regelmäßige Pausen einlegen, damit die Energie auch bis zum letzten, genussvollen Schwung ins Tal reicht und die Vorfreude auf viele weitere schöne Skitage in diesem Winter bleibt.

FIS Verhaltensregeln für Skifahrer und Snowboarder 

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Anders als im Straßenverkehr existieren für die Piste keine gesetzlich festgelegten Regelungen. Als Maßstab für rücksichtsvolles Verhalten auf der winterlichen Piste dienen jedoch die FIS-Verhaltensregeln, die unter anderem vom Juristischen Beirat des Deutschen Skiverbandes (DSV) entwickelt wurden. Sie sind als Norm anerkannt und werden auch vor Gericht für die Urteilsfindung herangezogen. Alle zehn Verhaltensregeln zum Nachlesen gibt es unter http://www.ski-online.de/2782-alpin.htm.
Petra Rapp