Auf Tour: Niederjochkogel (2146 m), Kelchsau (Tirol)

Nach den ergiebigen Schneefällen zu Ostern bei uns im Inntal und guter Wetterprognose für den heutigen Ostermontag wollten wir noch einmal auf Tour. Unser ursprüngliches Ziel: eine Route in der Wildschönau (Tirol). Doch je weiter wir das oberbayerische Inntal Richtung Tirol verließen, umso weniger Schnee war zu sehen. In der Wildschönau im Talende dann gleich so wenig, dass eine Abfahrt bis hinunter gar nicht möglich gewesen wäre. Umkehren und wieder nach Hause in den Powder fahren? Auch wieder ein weiter Weg zurück und dort warteten nur Ziele, die wir vor kurzem eh schon gemacht haben. Wir entschlossen uns, via Brixental einen Abstecher in die Kelchsau zu machen, wo es anfangs auch noch ziemlich grün war. Dann aber, je mehr wir Richtung Langer Grund fuhren, zeigte sich auch hier eine schöne, frische Neuschneedecke. Nach gut eineinhalb Stunden im Auto konnten wir endlich starten. Unser Ziel in diesem unglaublich weiten Tourengebiet: die südliche, sonnige Seite hinauf zum Niederjochkogel (2146 m), den wir nach gut 2,5 Stunden Aufstieg (990 Höhenmeter) in einer schönen, griffigen Pulverschneespur erreichten. Oben eine geniale Fernsicht, doch es zogen schon immer wieder Wolken an dem bis dahin strahlend blauen Himmel auf. Auch der Wind blies ziemlich ungemütlich oben.

Die Abfahrt: Theo löste gleich im ersten Hang eine kleine Triebschneelawine aus, das Gott sei Dank nur seinen Stock in Mitleidenschaft zog. Wir wählten daraufhin lieber einen anderen Hang im weiten Kar weiter rechts. Zum Teil waren noch richtig schöne Schwünge möglich. Unten eine feste gefrorene Schicht, darauf rund 20 Zentimeter Powder, allerdings meist ohne jegliche Bindung, was eben in steileren Hängen nicht ganz ungefährlich war. Je weiter nach unten wir kamen, umso mehr hatte die Neuschneedecke einen Stich und die Schwünge kosteten viel Kraft. Unten ging es dann meist nur noch entlang der Aufstiegsspur hinunter. Die Sonne hatte im Laufe des Vormittags schon wieder ziemlich viel Schnee schmelzen lassen. Aber dennoch müsste der, der noch da ist, ein paar Wochen reichen für weitere Frühjahrstouren. Zumindest auf der Nordseite und auf der Südseite oben. Für alle, die den Winter ebenfalls noch nicht loslassen können. Petra Rapp

Detaillierte Tourenbeschreibung

Bilder der heutigen Tour: